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Ein Jäger „verwechselt“ einen Luchs mit einem Fuchs in den Kalkalpen

Montag, 18 Mai 2015

Die Wiedereinführung des Luchses in Österreich hat große Schwierigkeiten. Neuer Rückschlag: der Kadaver eines Luchses wurde bei einem Tierpräparator gefunden und der österreichische Jagdverbund stellt sich einer neuen Wiedereinführung entgegen.

Im Rahmen der Wiederansiedlung des Luchses in Österreich wurde der Kuder Juro in der Schweiz eingefangen und im österreichischen Nationalpark Kalkalpen im Dezember 2011 freigelassen, um sich zu einer ebenfalls aus der Schweiz eingeführte Luchsin mit Namen Freia zu gesellen.

In Österreich gibt es nur ganz wenige Luche, sie vermehren sich nur im « Mühlviertel » im Norden des Landes. Der Nationalpark Kalkalpen spielt deshalb eine Schlüsselrolle bei der Wiedereinführung der Raubkatze in den Alpen: wenn die Luchse des Parks sich in naher Zukunft fortpflanzen, würde ein genetischer Austausch zwischen Luchsen der Region Murau in der Steiermark und dem Mühlviertel möglich werden.
Die beiden Raubkatzen sind mit einem Halsbandsender ausgerüstet, wodurch ihre Bewegungen verfolgt werden können. Unter diesem Link finden Sie die Peilpunkte der verschiedenen Tiere: für Juro gibt es seit Juni 2013 keine Angaben mehr. Die Kuder Klaus, Pankraz und Jugo, Nachkomme von Juro und Freia, sind ebenfalls verschwunden. Die Katzen Kora, Skadi und Freia konnten sich deshalb nur mit ihrer eigenen Nachkommenschaft reproduzieren, was die genetische Diversität der Luchse gefährdet. Freia wurde im Januar dieses Jahres mit zwei jungen Luchsen fotografiert.
Die Meldungen der österreichischen Zeitung « Kurier » vom 14/04/2015, und der « Krone » vom 17/04/2015 berichten von der Entdeckung der Kriminalpolizei bei einem Tierpräparator: sie haben den tiefgefrorenen Kadaver eines Luchses gefunden. Der Präparator erklärt, dass die Trophäe ihm von einem passionierten Jäger fürs ausstopfen geliefert worden war. Letzterer verteidigt sich mit der Behauptung, er hätte ihn mit einem Fuchs verwechselt…
Erich Mayrhofer, Direktor des Nationalparks Kalkalpen erklärt, dass dies seine schlimmsten Befürchtungen übertrifft. Er vermutet, dass diese Entdeckung nicht die letzte sein wird: genetische Untersuchungen sollen ermöglichen, die genaue Identität der Katze zu bestimmen. Trotz der Verurteilung dieses Aktes durch den Landesjägermeister-Stellvertreter stellt sie die Jägerschaft der Einführung eines anderen Kuders entgegen. Der Chefinspektor Othmar Coser von der Gruppe für Umweltkriminalität erklärt "Wir stoßen da bei den Jägern auf eine Mauer des Schweigens"…

Voir aussi l’article de la European Wilderness Society à ce lien
Source : Newsletter du Parc National Kalkalpen à ce lien

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