A. Schwarzenberger, J.Laass & R.Zink
Der Bartgeier starb in den Alpen am Anfang des 20. Jahrhunderts aus. Ein internationales Programm der Wiedereinführung begann 1986 mit der Freilassung von jungen Bartgeiern, die in Gefangenschaft geboren wurden. Bis 2012 wurden insgesamt 184 Vögel in den österreichischen, französischen, italienischen und schweizerischen Alpen freigelassen, die größte Anzahl in Schutzgebieten. Seit 1997 wurden 92 Vögel in Freiheit flügge.
Beobachtungen im gesamten Alpenraum wurden in der zentralen Datenbank IBM (International Bearded Vulture Monitoring) gesammelt, Ergebnis der Zusammenarbeit von 12 Partnern aus den gesamten Alpen. Der aktuelle Stand weist 55.000 Beobachtungen aus. Für die betreffende Studie wurden Daten aus der Periode 2003 bis 2012 und alle Fortpflanzungsdaten von 1996 bis 2012 benutzt. Die Analyse der Daten stützte sich auf von ALPARC gelieferte Schutzgebietskategorien.
Die Beobachtungen der Bartgeier verteilen sich entsprechend der Länderanteile relativ gleichmäßig über die Alpen, 51 % der Beobachtungen wurden in Schutzgebieten registriert. In Bezug auf den Schutzstatus zeigt sich ein beträchtlicher Unterschied der Anzahl der Daten zwischen den verschiedenen Ländern. Während in Frankreich 78 % der Daten innerhalb der Schutzgebiete lokalisiert wurden, betraf dies nur 28 % für die Schweiz. Die größte Anzahl der Beobachtungen wurden in Nationalparks gemacht (79 % aller Beobachtungen innerhalb von Schutzgebieten). Was die Altersklassen betrifft, wurden keine Unterschiede in der Verbreitung festgestellt.
Seit 1996 wurden 151 Bruten in den Alpen registriert, daraus wurden 92 junge Bartgeier flügge. 65 % von den 151 Bruten wurden innerhalb von Schutzgebieten lokalisiert, aber wieder mit relevanten Unterschieden zwischen den einzelnen Ländern (Italien 92%, Österreich 62%, Frankreich 53%, Schweiz 52%). In alpinem Maßstab waren Bartgeierbruten innerhalb (62%) und außerhalb von Schutzgebieten (58%) fast gleichermaßen erfolgreich.
Insgesamt wurden 51% aller registrierten Bartgeier-Beobachtungen und 65% aller Bruten in alpinen Schutzgebieten gemacht, diese stellen einen Flächenanteil von etwa 25 % der Alpen dar. Schutzgebiete sind also definitiv als Zentren der uns bekannten Bartgeierverteilung zu betrachten.
(Originalfassung: Englisch, Autor: Richard Zink)