2013, 2014… bald haben wir 2015 – die Jahre gehen vorbei. Der Beginn der internationalen Zusammenarbeit der Schutzgebiete in den Alpen liegt fast 20 Jahre zurück.
1995 waren die Schutzgebietsmanager hoch motiviert, Neues zu entdecken, sich auszutauschen, über die eigenen Managementprinzipien zu diskutieren und gemeinsame Projekte zu entwickeln. Dieses Interesse haben sie auch heute noch. In der Zwischenzeit ist jedoch eine große Veränderung eingetreten: Die Schutzgebiete in den Alpen sind „erwachsen“ geworden. Das erste ist bereits „sehr erwachsen“. Es handelt sich um den Schweizerischen Nationalpark, der gerade seinen 100. Geburtstag gefeiert hat. Durch das Älterwerden kommt es oft auch zu einer Veränderung und Weiterentwicklung der Aufgaben von Schutzgebieten. Neuere Herausforderungen wie sektorübergreifende, internationale und interdisziplinäre Ansätze sind zu den alten Aufgabenstellungen hinzugekommen.
Die Jahre 2013 und 2014 waren für die meisten Parks und Schutzgebiete in den Alpen aufgrund der durch die Krise seit 2008 bedingten Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand sehr schwierig. Angesichts des Mangels an finanziellen Mitteln für die internationale Arbeit erleben wir eine gewisse Tendenz vieler Schutzgebietsmanager, sich zurückzuziehen.
Dabei ist die internationale Zusammenarbeit wichtiger denn je. Es wird immer schwieriger, die neuen Herausforderungen ohne den Austausch von Wissen und ohne eine gemeinsame Nutzung von Kompetenzen und Mitteln zu bewältigen. Dazu gehört auch die Erfahrung der Kollegen und eine gemeinsame Lobbyarbeit, um einerseits unsere ursprünglichen Aufgaben wie den Schutz der biologischen Vielfalt und —für bestimmte Parks — auch die nachhaltige Entwicklung der Regionen sicherzustellen und andererseits neue Herausforderungen zu meistern.
In diesem Sinne wünschen wir allen Schutzgebietsmanagern des Alpenraums besinnliche Feiertage zum Jahresende und ein neues Jahr 2015, in dem wir das 20. Jubiläum unsere Zusammenarbeit feiern, voller Energie und Mut, um gemeinsam Fortschritte für die Alpen zu machen!
Guido PLASSMANN
Geschäftsführer ALPARC