Die Strukturierung eines Netzwerks mit Hunderten von institutionellen Partnern und Schutzgebietsverwaltern ist eine aufwendige Angelegenheit. Vielleicht gerade deswegen war ALPARC bis jetzt als eine Art informelle Arbeitsgemeinschaft besonders erfolgreich, wenngleich auch eine „de facto Organisation“.
Mit der neuen Strategie von enger Kooperation und Verbindung zur Alpenkonvention, mit gleichzeitig starker Eigenständigkeit als Verein, geht es nun genau darum diese tatsächlich bestehende Organisation auch rechtlich zu strukturieren.
Damit soll die steigende Zahl von Projekten und Anfragen der Schutzgebiete noch effizienter koordiniert werden. Der einzig wirklich bestehende rechtliche Status einer solchen großen „Gemeinschaft“ stellt derzeit nur das Status „Verein“ dar. Leider gibt es hier noch keinen Verein, beispielsweise „Verein Europäischen Rechts“, was der internationalen Struktur von ALPARC gerecht werden würde.
Der Internationale Lenkungsausschuss von ALPARC schlägt daher vor, anlässlich der nächsten Alpenwoche und XII. Alpenkonferenz in der Schweiz , die Gründungsversammlung von ALPARC als Verein durchzuführen. Damit sollen eine möglichst große Anzahl von international aktiven Schutzgebieten der Alpen vereint werden mit dem Ziel, Energien und Mittel zu bündeln. Ein gut strukturiertes Netzwerk mit alpenweit aktiven Mitgliedern (einschließlich nationaler Repräsentanten) dürfte die gemeinsame Arbeit stärken und auch die Finanzierung auf eine breitere Basis stellen.
Wir bitten alle Schutzgebiete, sich aktiv an der Gründungsversammlung des Vereins ALPARC vom 4. September 2012 in Val Poschiavo (CH) zu beteiligen. Anlässlich dieser Gründungsversammlung und Generalversammlung des Netzwerks werden auch die neuen thematischen Arbeitsschwerpunkte von ALPARC besprochen und Projekte gemeinsam entwickelt. Es wird entscheidend sein, dieses neu ausgerichtete Netzwerk gemeinsam zu stärken. Die Mitwirkung aller Schutzgebiete ist hier von höchster Bedeutung: Kontaktaufnahme mit lokalen und regionalen politischen Entscheidungsträgern, Information der Regionen, Kantone und Bundesländer über die gemeinsame Arbeit der Schutzgebiete und ihre Ergebnisse seit 16 Jahren, Öffentlichkeitsarbeit über die alpenweite Bedeutung von Schutzgebieten und der Mitwirkung jedes einzelnen Schutzgebiets im Verbund und schließlich eine aktive Mithilfe bei der Suche nach Finanzierungsquellen gemeinsamer Projekte und Veranstaltungen.
Bisher wurde die Koordination der gemeinsamen Aktivitäten der alpinen Schutzgebiete aller Alpenstaaten allein durch Frankreich und seine alpinen Regionen Rhône-Alpes und Provence-Alpes-Côte d’Azur finanziert, durch projektbezogene Unterstützungen aus Deutschland, der Schweiz sowie der Fürstentümer Monaco und Liechtenstein sowie einiger privater Sponsoren (MAVA Foundation, Heidehof Stiftung). Weiter hat die Stadt Chambéry großzügiger Weise seit 2005 die Infrastruktur für die TFPA im „Haus der Parke und der Berge“ gratis zur Verfügung gestellt. Für diese generöse Unterstützung durch die französischen Partner bedanken wir uns auch an dieser Stelle ganz herzlich.
Nun gilt es gemeinsam eine breitere Basis für die internationale Kooperation aufzubauen getreu dem Slogan: „Die alpinen Schutzgebiete – gemeinsam für die Alpen“.