Der Naturpark Nagelfluhkette vereint seit seiner Einrichtung im Jahre 2008 die Gemeinden aus dem südlichen Allgäu und dem vorderen Bregenzerwald. Er ist der erste grenzüberschreitende Naturpark zwischen Deutschland und Österreich. Die beteiligten Gemeinden sind um den sehr bekannten Gebirgszug der Nagelfluhkette angeordnet. Er besteht nahezu vollständig aus unzähligen, unterschiedlich großen Flusskieseln, die zu einem Konglomerat, dem sog. Nagelfluh, zusammengepresst wurden. Bekanntester Berg ist der Hochgrat, der mit 1.834m die umliegenden Täler um über 1.000m überragt. Der Naturpark ist die Heimat vieler schützenswerter Tierarten, z.B. für Auer- und Birkhuhn, für Steinadler, Weißrückenspecht oder Apollofalter.
Die abwechslungsreiche Geologie des Gebiets hat tiefgründige Böden hervorgebracht, die sowohl kalkhaltig als auch silikatisch sein können. Dementsprechend ist die Vegetation sehr vielfältig und weist eine hohe Biodiversität auf. Neben dem Allgäu-Frauenmantel, der ein echter Endemit des Naturparks ist, können sich Pflanzenkenner an Purpur-Enzian, Stein-Nelke oder an der stattlichen Weißtanne erfreuen.
Die Nagelfluhkette ist eine alte, gewachsene Kulturlandschaft, die sich durch einen, für die Verhältnisse am Alpennordrand, erstaunlich hohen Offenhaltungsgrad auszeichnet. Grund ist die große Bedeutung der Land- und insbesondere die Alpwirtschaft, die das Landnutzungsmuster des Naturparks mit ca. 400 Haupterwerbsbetrieben wesentlich prägt. Die Alpdichte ist sowohl im österreichischen als auch im deutschen Teil des Parkes einmalig hoch.
Seit nunmehr fast einem Jahrhundert ist der Tourismus neben der Land- und Forstwirtschaft eine der tragenden Säulen der Wirtschaft im Naturparkgebiet. In den 14 Naturpark-Gemeinden stehen nicht weniger als 20.000 Hotel-, Pensions- und Ferienwohnungsbetten bereit, die etwa 2,5 Millionen Übernachtungen pro Jahr generieren.
Zahlreiche Maßnahmen prägen die Arbeit des noch jungen Trägervereins. Schwerpunkt ist der Aufbau von nachhaltigen Tourismusangeboten (Qualitätswanderwege, Radwegenetz), der Aufbau vom Umweltbildungsmaßnahmen (Wander- und Exkursionsprogramm, Naturpark-Informationsstellen), die Förderung der Vermarktung regionaler Produkte (Aufbau eines Partnerprogramms) sowie die Unterstützung einer nachhaltigen Regionalentwicklung durch die Geschäftsstelle. Sie hat ihren Sitz in Oberstaufen (D) und ist für den gesamten Naturpark, also auch für die Teile, die in Österreich liegen, zuständig. Der Vorstand und alle Gremien sind grenzüberschreitend besetzt, und so herrschen optimale Bedingungen für gemeinsame Entwicklungsprojekte.
Rolf Eberhard, Geschäftsführer
Kontakt:
Naturpark Nagelfluhkette e.V.
Schloßstraße 8
D-87534 Oberstaufen
Tel. 0049 8386 9300 -328 begin_of_the_skype_highlighting 0049 8386 9300 -328 end_of_the_skype_highlighting
Fax. 0049 8386 9300 -339
info@naturpark-nagelfluhkette.eu
Informationsbogen
Name des Schutzgebiets |
Naturpark Nagelfluhkette |
Name der Verwaltungseinrichtung (wenn anders) |
Naturpark Nagelfluhkette e.V. |
Land |
Deutschland / Österreich |
Gesamtfläche (ha) |
40100 |
Ausweisungsdatum |
In D, 1.1.2008, in Ö, 27.5.2008 |
Kategorie(n) UICN |
keine |
Rechtlicher Status |
In D: erklärter Naturpark; in Ö: Übereinkommen zw. Gemeinden und Landesregierung, keine Verordnung |
Betroffene Region(en)/Länder |
Allgäu / Bayern / Deutschland und Vorderwald / Vorarlberg / Österreich |
Anzahl der Gemeinden |
14 |
Tiefster Punkt (Meter) |
465 |
Höchster Punkt (Meter) |
2050 |
Bewohnt oder unbesiedelt (wenn ja, Anzahl der Einwohner) |
ca. 13.000 Ew |
Waldfläche |
ca. 20900 ha |
Gletscherfläche |
0 |
Almfläche |
ca. 8140 ha |
Wichtigste Landschaftstypen |
Bergmischwald, subalpine Fichtenwälder, alpine Wiesen und Weiden, Flach- und Hochmoore, Schluchtwälder, naturnahe Fließgewässer |
Bedeutende Fauna |
Auer-, Birk- und Haselhuhn, Steinadler, Dreizehenspecht, Apollofalter, Rothirsch, Gämse |
Bedeutende Flora |
Allgäuer Frauenmantel, Steinnelke, Div. Enzianarten, Weißtanne |
Wichtigste Sehenswürdigkeiten |
Nagelfluhkette, Alpsee, Sturmannshöhle, Frauenmuseum, Juppenwerkstatt |
Besucherzentrum/en (Zahl, Name, Themen) |
ab Ende 2011, Informationszentrum im AlpSeeHaus, Immenstadt, weitere an den Bergstationen der Bergbahnen in Aufbau |
Internetseite |
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Ständiges Personal der Einrichtung |
1 |
Anfahrt |
Zielbahnhöfe: Bregenz, Oberstaufen, Immenstadt, Blaichach oder Fischen, z.T. weiter mit dem Bus |